Tanzetikette

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Tanzetikette

Die gemeine Straßenverbeugung

„Jedem Tanz zu zweien geht (…) eine Aufforderung zum Tanz, die durch eine Verbeugung ausgedrückt wird, voraus. Nach der erwiderten Verbeugung rundet der Herr seinen Arm leicht, die Dame legt ihre linke Hand lose hinein. So führt der Herr die Dame bis zu dem Platz, auf dem sie den Tanz beginnen sollen” (S.v. Jaffé: Der Tanz im Selbstunterricht: 33).

Vor allem amerikanische Swingtänzer beklagen immer wieder die Situation auf europäischen Tanzflächen, man nehme hier wenig Rücksicht aufeinander, sagen sie und, wenn man unabsichtlich angestoßen worden sei, erhalte man kein entschuldigendes Wort.
Nun, das muss nicht sein, finden wir. Deshalb im Folgenden ein paar Hinweise nicht nur für europäische Swingtänzer auf der Reise nach Übersee…

  • Seht Euch an und versucht ein Lächeln, wenn Ihr tanzt.
  • Wenn Ihr eine Aufforderung zum Tanz ausschlagt, tanzt das Lied nach Möglichkeit nicht mit einem anderen Partner.
  • Damen, versucht, auf die Führung des Herrn zu achten.
  • Herren, wenn Ihr eine Dame zum Tanz auffordert, seid Ihr verantwortlich für deren Sicherheit und  Tanzvergnügen.
  • Herren, sorgt dafür, dass nicht nur Ihr selber, sondern besonders die Dame beim Tanzen gut aussieht.
  • Beide, seid rücksichtsvoll und höflich Euch und den anderen Tänzern gegenüber. Passt die Bewegungen dem tänzerischen Niveau des Partners/der Partnerin und der Raumfülle an. Wilde Charlestonkicks oder gar Aerials sind eher zu vermeiden, wenn die Tanzfläche überquillt.
  • Wenn Ihr jemanden angestoßen oder getreten habt, entschuldigt Euch. Bitte!
  • Damen: Hohe Absätze können eine Zierde des Damenbeins sein, sich aber, nicht unter Kontrolle gehalten, in gefährliche Waffen verwandeln. Es erscheint daher angebracht, vor Gebrauch den Umgang mit solcherart Schuhwerk in der gefahrlosen Ruhe des häuslichen Umfelds gewissenhaft einzuüben.
  • Herren: Gewalt ist keine Lösung! Will sie nicht wie ihr wohl wollt (Wohlwollen wird immer unterstellt), seid nachgiebig und sanfthändig. Vergesst für einen Moment, dass Ihr Euch zum starken Geschlecht zählt und verzichtet auf erzwungene komplizierte Drehvarianten zu Gunsten eines friedvoll und freiwillig ausgeführten Swingouts.
  • Macht Euren Partner nicht für tänzerische Fehltritte verantwortlich. Vermeidet verbale oder tätliche Auseinandersetzungen auf der Tanzfläche.
  • Sorgt für Atem- und Körperfrische, wenn nötig, greift auf Deos und Mints zurück. In manchen Fällen könnte sich gar ein Garderobenwechsel als unabdingbar erweisen und -wenn erfolgt- Tanzpartnerherzen höher schlagen lassen.
  • Bringt keine Mahlzeiten mit auf die Tanzfläche.
  • Eine wie auch immer geartete Getränkeauswahl könnte sich -auf der Tanzfläche verabreicht oder eingenommen- ebenfalls als hinderlich herausstellen.
  • Wenn Ihr nicht tanzt, verlasst bitte die Tanzfläche.
  • Vermeidet es dann, die Ausgänge zu blockieren. Steht wenn möglich rechts und links daneben.
  • Hört unser Sehnen: lasst das Dehnen!
  • Ein kleines “Danke”, “Merci”, “Thank you” nach einem Tanz ungeachtet, ob ihr ihn genossen habt oder ob Ihr etwa das Ende des Liedes nicht abwarten konntet, wird Euren Tanzpartner freuen und ermutigen.
  • Nach dem Tanz freut es jede Dame, wieder zu ihrem vorherigen Platz zurückbegleitet und nicht auf der Tanzfläche stehen gelassen zu werden.
  • Und wieder: Seht Euch an und versucht ein Lächeln, wenn Ihr tanzt.

(Verfasser: Sabine Schroetter von it-must-schwing.de)