Balboa

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Lindy Hop, der raumgreifende wilde Tanz, war für überfüllte Tanzsäle und – es sei denn, man war Mitglied der Whitey´s Lindy Hopper, deren Auftritt im legendären Spielfilm “Hellzapoppin” immer noch jedem Swingtänzer die Sprache verschlägt- schnellste Musik ungeeignet. In vielen Tanzsälen, wie z.B. dem “Paramount” in Los Angeles waren sogar Schilder angebracht, auf denen “No Breakaway” (ursprünglich ein eigenständiger Tanz, jetzt ein Element im Lindy Hop, bei dem man die Paartanzhaltung auflöst, um selber Schritte zu improvisieren) stand. (Nur nebenbei: bei dem heute gern als authentisch verkauften Blech- oder Emailleschild ” Swing tanzen verboten” handelt es sich nur um eine Marketingidee aus den 70er Jahren). Balboa war der Tanz, den man auch noch bei 190-250 Schlägen in der Minute in einem überfüllten Tanzsaal oder einer schwoofigen Bar angenehm tanzen konnte. Die Oberkörper eng aneinandergepresst kam es vor allem auf die Fußarbeit an.

Der bal-swing unterscheidet sich vom pure balboa dadurch, dass die enge Tanzhaltung aufgelöst und durch Drehungen, Slides oder andere Swingfiguren ergänzt werden kann.
Balboa entstand gegen 1936 in Amerika, im “Rendezvous Ballroom” auf Balboa Island in Newport Beach, CA und erlebt zur Zeit auf Balboa Festivals überall auf der Welt seinen zweiten großen Boom.

(Verfasser: Sabine Schroetter von it-must-schwing.de)